Zur Startseite 24 01 2012 Zur Newsübersicht
Die Druckveredelung, insbesondere der Lackierungsbereich,
nimmt für Offsetdruckereien einen immer wichtigeren
Stellenwert im Bereich Verpackungs- und Werbedruck
ein.
Da der Standard-Vierfarbendruck einem immer grösseren
Wettbewerb ausgesetzt ist, differenzieren sich Druckereibetriebe mit einem Angebot an Wertschöpfungselementen wie Spotlackierung, Aussparung und Speziallacke. Diese werden vorzugsweise inline mithilfe von Lacktürmen mit ihren Druckmaschinen aufgetragen.
Eine Lackierung erfordert jedoch eine Flexoplatte, die für
Offsetdruckereien eher einen „Fremdkörper“ darstellt. Im
Gegensatz dazu sind Lackplatten ein relativ kleines Segment
innerhalb des Flexodrucks, dem Flexoplatten-Lieferanten
wenig Aufmerksamkeit schenken. Folglich besteht
eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Druckereien
und dem Lackplattenangebot auf dem Markt.
Die aktuelle Diskrepanz und der wahrgenommene
Bedarf Offsetdruckereien stellen ihre Offsetplatten betriebsintern mit kurzen Bearbeitungszeiten vor der geplanten Produktion her. Dadurch erreichen sie die Betriebsflexibilität, die erforderlich ist, um mit dem heutzutage geforderten hohen Service- und Reaktionsgrad Schritt halten zu können. Derselbe Reaktionsgrad wird offensichtlich auch für die Lieferung von Lackplatten gewünscht. Bei Lackanwendungen kann ein oft kostengünstig aussehendes Verfahren schnell zu einer sehr kostspieligen
Angelegenheit werden: Druckereibetriebe verwenden für
sehr einfache Lackierungsaufgaben gerne spezielle Lacktücher.
Diese Methode ist jedoch begrenzt, erfordert personelle
Ressourcen für das Ausschneiden und Entfernen
der Aussparbereiche und führt in den meisten Fällen zu
Maschinenstillstandszeiten mit Schwierigkeiten bei der
Druckregisterausrichtung. Als Gesamtprozess betrachtet,
ist dieses Verfahren kostenintensiv. Mit einem Plotter vorbereitete Lackplatten sind teure Verbrauchsmaterialien.
Für deren Verarbeitung werden einerseits eine spezielle Schneidanlage und andererseits eine zugehörige Treiber-Software benötigt. Zudem beanspruchen sie personelle Ressourcen zur Plattenvorbereitung für die Produktion, da die ausgeschnittenen Bereiche manuell entfernt werden müssen.
Daher besteht der Bedarf nach einer Lackplatte mit hoher
Qualität, die betriebsintern in der Druckvorstufe selbst
hergestellt werden kann. Die interne Produktion sollte
nach einer geringen Zusatzinvestition zu erschwinglichen
Kosten und mit einer Geschwindigkeit, die dem Belichten
von Offsetplatten entspricht, möglich sein.
CTP-Technologie
Als CTP für Offset in den frühen 1990er-Jahren geboren
wurde, arbeiteten die einzigen verfügbaren Industrielaser
im Infrarotbereich (830 nm und höher). Bei diesen Wellenlängen ist es nicht möglich die chemischen Reaktionen
auszulösen, die für die Erstellung von Polymer-Querverbindungen durch Strahlung erforderlich sind um diese für Druckanwendungen verwendbar zu machen. In den Anfängen beruhte Offset-CTP deshalb auf komplexen thermischen Polymer-Phasenänderungsprozessen, die durch
große Temperaturerhöhungen während der Belichtung
ausgelöst wurden.
Neue Lackplatte ACCENT
In den letzten fünf Jahren haben sich die UV-Laser exponentiell weiterentwickelt und können die steigenden Anforderungen der Industrie nach großen Mengen erfüllen.
Die Laser bieten im Zusammenspiel mit den CTP-Geräten
eine sehr effiziente Erstellung von Polymer-Querverbindungen, bei denen nicht mehr auf thermische Verfahren oder Ablationsmechanismen zurückgegriffen werden muss. Der Trend zur UV-Lasertechnologie wird durch wachsende Marktanforderungen und anhaltende Investitionen in Forschung und Entwicklung unterstützt. Im Gegensatz dazu hat der Bereich der Infrarotlaser einen Reifezustand erreicht, bei dem keine revolutionären Durchbrüche mehr zu erwarten sind.
Die UV-Laserquellen verändern den Offset-CTP-Markt aufgrund der neuen möglichen Anwendungen, die über die
Verwendung von so genannten „thermischen“ oder „ablativen“ Platten hinausgehen. Robuste, UV-empfindliche
Offsetplatten geniessen eine breite Akzeptanz. Die Entwicklung der hier vorgestellten Lackplatte profitiert außerdem von der Innovationswelle bei der Laser-Technologie.
Lackplatten-Technologie
Momentan besteht das einzige auf dem neusten Stand der
Technik befindliche und wirklich „industrielle“ Verfahren
zur Vorbereitung einer Lackform darin, eine Photopolymerplatte über Maskenablation auf einem CTP-Gerät zu belichten. Dies erfordert einen Flexo-Belichter und den zugehörigen Workflow für die momentan modernste Plattentechnologie. Die Höhe der Investitionen und die zu diesem Verfahren gehörende Flexodruck-Infrastruktur liegen jedoch für die meisten Druckereibetriebe außerhalb ihrer Möglichkeiten, da ihre Lackierungsanforderungen die damit verbundenen Kosten nicht rechtfertigen können. Flexoplatten erfordern außerdem Lösungsmittel und Anlagen zu deren Rückgewinnung, durch die Druckereibetriebe aufgrund der dafür notwendigen Investitionen sofort ausgeschlossen werden.
Die von Lüscher und MacDermid entwickelte Lackplatte
überwindet diese mit dem Verfahren verbundenen Schwierigkeiten.
Die neue Platte ermöglicht es den Offsetdruckereien, die Lackplattenherstellung intern zu integrieren:
Der Druckereibetrieb verwendet seinen vorhandenen
UV Offset-CTP zur Belichtung der Lackplatte als zusätzliche
Neuanwendung zu seinen Offsetplatten. Die Registerausrichtung der Lackplatte erfolgt bei der Belichtung
mit derselben Anlage und derselben Genauigkeit wie bei
Offsetplatten. Auf einer einfachen, bedienerfreundlichen
Spezialanlage wird die Lackplatte mit Industriewasser ausgewaschen.
Vorbereitung der Lackplatte
Das Verfahren zur Plattenherstellung wird untenstehend
detailliert beschrieben:
Die Lackplatte wird von MacDermid als ungehärtete, kalibrierte Elastomerschicht auf einer auf Aluminium basierenden Trägerschicht geliefert. Die Platte wird bei Bedarf auf dieselbe Weise wie eine Offsetplatte für den Belichtungsschritt gestanzt und mit der Registerausrichtung
versehen. Das UV-Laserlicht des CTP-Geräts wird über digitale Daten moduliert und scannt die Plattenoberfläche,
um die Polymerschicht selektiv zu härten und mit Polymer-
Querverbindungen zu versehen. Die Bereiche, in denen
das UV-Laserlicht die Polymerschicht durchdringt, werden
wasserunlöslich. Die Zonen, in denen die Laser während
der Belichtung ausgeschaltet sind, werden beim Entwickeln
fortgewaschen. Nach der Plattenentwicklung werden die mit UV-Licht belichteten Bereiche zu den Relief-Bereichen der Platte, die den Lack in den Beschichtungstürmen übertragen.
Neue Lackplatte ACCENT
Eine Relief-Lackplatte ist grundsätzlich schwieriger zu belichten als eine Offsetplatte, da sie nur eine sehr dünne
Polymerschicht besitzt (2D-Belichtung im Wesentlichen).
Deshalb entwickelte Lüscher eine zusätzliche firmeneigene
Software zur Verbesserung der Fähigkeit, feine 3DDetails
mit entsprechenden Flanken und Reserven zu belichten.
Diese Software ist ein neues Modul im aktuellen
CTP-Treiberpaket.
Aus den vorhergehenden Erklärungen können folgende
wichtige Voreile für Druckereibetriebe abgeleitet werden:
Die neue Platte erhöht die Flexibilität bei der Produktion
und verringert die Gesamtbetriebskosten für Lackplatten
mit dem Vorteil, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Druckereibetrieben verbessert wird. Es besteht kein Zweifel, dass die neuen Möglichkeiten, die sich durch die betriebsinterne Produktion von Lackplatten bieten, die Kreativität der Druckereibetriebe verbessern werden. Durch Lackierungen werden Bereiche des bedruckten Produkts über ansprechende visuelle Effekte mit einem besonderen Akzent versehen.
Mehr unter: www.luescher.com
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Neue Akzente für Offsetprodukte - mit der
neuen UV-belichteten Lackplatte „Accent“.
Neue Lackplatte ACCENT von MacDermid
Lüscher‘s CTP-System XPose! UV
REM-Bild von Produkt-Details mit positiven und negativen
Elementen
Eine Accent Platte nach der UV-Belichtung